Auf ungewöhnlich große Resonanz stießen die Ausführungen von Prof. Dr.
Matthias Rohe aus Erlangen und IRH-Vorsitzendem Amir Zaidan zum Thema
islamischer Religionsunterricht beim Studientag der katholischen cph-Akademie
Nürnberg.
Aus ganz Bayern waren Multiplikatoren aus Behörden, Schulen,
Ausländerbeiräten, Islamisch-christlichen Arbeitskreisen und dem
Kultusministerium angereist, um sich in einem Ganztagsseminar über die
Entwicklungen zum islamischen Religionsunterricht in Hessen zu informieren.
Prof. Dr. jur. Rohe referierte zunächst über die rechtlichen
Rahmenbedingungen für einen islamischen Religionsunterricht als ordentliches
Lehrfach. Neben den verfassungsrechtlichen Vorgaben erläuterte Rohe die
Erstellung des Curriculums, die Problematik des „Ansprechpartners“ und die
vorhandenen Initiativen.
Anschließend stellte IRH-Vorsitzender Amir Zaidan das hessische Modell einer
Religionsgemeinschaft vor, die nach den verfassungsrechtlichen Vorgaben
aufgebaut wurde. Weiterhin erläuterte Zaidan das Konzept der IRH zum
islamischen Religionsunterricht, zur Lehrerausbildung und Curriculumerstellung.
„Wir haben sehr viel dazugelernt“, so der einhellige Kommentar der
anwesenden Schulleiter und Lehrer, „wir wünschen uns die gleiche Arbeit auch
hier, damit Bayern bei diesem Thema nicht Schlußlicht bleibt.“ Besonders
positiv beurteilt wurde, daß es gelungen ist, durch Detailinformation aus
erster Hand Skepsis und Ängste abzubauen und neue Perspektiven aufzuzeigen.
Auf Unverständnis stieß bei vielen der Anwesenden die Information, daß von
Seiten der hessischen Landesregierung bislang keine Bereitschaft zur Kooperation
zu erkennen sei.
Konsens herrschte darüber, daß eine durch Religionsunterricht vertiefte
Kenntnis der Religion friedensstiftend wirken kann.