Islamische Religionsgemeinschaft Hessen Mit dem Namen ALLAHs, Des Allgnade Erweisenden, Des Allgnädigen Bismillahir-Rahmanir-Rahim
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Der islamische Kalender


Die Monate des islamischen Kalenders heißen im Einzelnen:

1. Muharram
2. Safar
3. Rabi I
4. Rabi II
5. Dschumada
6. Dschumada II
7. Radschab
8. Scha'ban
9. Ramadan
10. Schawal
11. Dhul-Qa'da
12. Dhul-Hidschscha

(30 Tage)
(29 Tage)
(30 Tage)
(29 Tage)
(30 Tage)
(29 Tage)
(30 Tage)
(29 Tage)
(30 Tage)
(29 Tage)
(30 Tage)
(29 Tage, in Schaltjahren 30 Tage)


Gedenk- und Feiertage der Reihenfolge nach:

Wichtige Bemerkung:
Das Opfer- und Ramadanfest sind unumstritten, einheitlich und für alle islamischen Rechtsschulen und Völker verbindlich. Sie gelten als die eigentlichen Feste im Islam. Alle anderen aufgelisteten Gedenktage haben keinen einheitlichen Charakter im theologischen Sinne. Sie werden jedoch von manchen islamischen Rechtsschulen und Völkern als Feste betrachtet und spielen daher im Volksglauben eine Rolle.

1. Neues islamisches Jahr / 1. Muharram
Der erste Tag des islamischen Kalenders war der 1. Muharram des Jahres 622 n. Chr., in dem der Prophet Mohammed (s) von Mekka nach Medina auswanderte, auch Hidschra genannt. Der islamische Kalender wurde im Jahre 638 n. Chr. von Umar, dem zweiten Kalifen des Islam, eingeführt.
Im Gegensatz zum gregorianischen Kalender basiert er auf dem "Mondjahr", das aus zwölf sogenannten synodischen Monaten besteht. Ein synodischer Monat dauert ca. 29,5 Tage, was der Zeitspanne von einem bis zum nächsten Neumond (arab. hilal) entspricht. Dabei ist zu beachten, dass die jüngste sichtbare Mondsichel nicht das gleiche ist wie der Neumond. Damit hat das Jahr des islamischen Kalenders 354 (genauer gesagt: 29,5 x 12) Tage. Weil Monate aber natürlich keine halben Tage haben können, entschied man sich ähnlich wie beim gregorianischen Kalender dafür, abwechselnd 29-tägige und 30-tägige Monate aufeinander folgen zu lassen. Auch der islamische Kalender kennt Schalttage wie den 29. Februar. In einem Zeitraum von 30 Jahren wird dem letzten Monat des islamischen Jahres jeweils elf Mal ein Schalttag hinzugefügt. Der islamische Kalendertag beginnt und endet nicht um 00.00 Uhr nachts, sondern mit dem Sonnenuntergang. Der islamische Kalender verschiebt sich jedes Jahr gegenüber dem Sonnenjahr (365 Tage) um ca. 10 bis 11 Tage nach vorn. Die Daten werden nach bestem Wissen und Gewissen angegeben, dennoch sind Abweichungen von +/- 1 Tag möglich. Die meisten islamischen Länder greifen heute auf den gregorianischen Kalender zurück. Das liegt daran, dass dieser für Wirtschaft und Verwaltung leichter zu berechnen ist. Denn Termine und Daten, die an bestimmte Jahreszeiten gebunden sind, müssen nach dem gregorianischen Kalender nicht ständig neu berechnet werden. Alle religiösen Festtage richten sich jedoch auch weiterhin nach dem islamischen Kalender.

2. Aschura-Tag – Aschure Günü
Der Name „Aschura“ (arab. 'aschara) bedeutet die Zahl „zehn“ und bezeichnet den zehnten Tag im Monat Muharram. Das freiwillige Fasten am Tag Aschura wird zur Sunna des Propheten Mohammed (s) gezählt.
In der Türkei wird zu diesem Tag eine Süßspeise namens "Aschure" zubereitet. Es wird überliefert, dass diese Süßspeise auf die Geschichte des Gottesgesandten Noah zuückgeht. Bevor Noah mit seiner Arche auf dem Ararat - dem höchsten Berg der Türkei - landete, ließ er alle noch verfügbaren Lebensmittel zusammentragen. Daraus wurde eine Mahlzeit gekocht. "Aschure" muss nach dieser Überlieferung aus mindestens 7 Zutaten bestehen und an mindestens 7 Freunde verteilt werden.
In der schiitischen Rechtsschule hat der 10. Muharram eine ganz andere Bedeutung. Am 10. Muharram 680 n. Chr. wurde Hussain, der zweite Enkel des Propheten Mohammad (s) getötet. Für die schiitische Welt ist dieser Tag ein Trauertag, der mit Wallfahrten nach Kerbela (im heutigen Irak) und Passionsspielen begangen wird. Auch an den älteren Bruder Hassan wird an diesem Tag gedacht. Sie sind die Söhne der Prophetentochter Fatima.

3. Die Geburt des Propheten - Mevlid Kandili – Maulidu-n-Nabi
Im Jahre 571 n.Chr., am 12. Rabi'u-awal/Rabi I kam der Prophet Mohammed (s) in Mekka zur Welt. Seine Geburt ist eng verbunden mit dem Begriff "Licht" (arab. nur), weshalb auch die Moscheen an seinem Geburtstag festlich beleuchtet werden. Der Geburtstag des Propheten Mohammed (s) wird mit Gebeten und der Rezitation religiöser Lieder begangen.

4. Die Nacht des Ragaib – Regaib Kandili
Mit dem Monat Radschab, Scha´ban und dem anschließenden Fastenmonat Ramadan beginnt für die Muslime eine besondere Zeit der religiösen Besinnung. Ziel ist es, reinen Herzens die Gebote der Religion zu befolgen, um in Frieden mit sich selbst und seinen Nächsten, der Natur und Umwelt leben zu können. In diese drei Monate fallen einige Kandil-Nächte, wie die Nacht des Regaib, der Himmelsreise und der Vergebung. Ihr Gedenken geht auf die Sunna des Propheten Mohammed (s) zurück. Die Nacht des Regaib fällt auf den ersten Freitag im Monat Radschab. In dieser Nacht werden meistens zusätzliche freiwillige Gebete verrichtet. Insbesondere wird um Vergebung gebeten und die eigene Dankbarkeit bekundet.

5. Die Nacht der Himmelsreise – Mirac Kandili
Es ist die Nacht, in welcher der Prophet Mohammed (s) auf Einladung Allahs zur Betrachtung der göttlichen Herrschaft in Form eines einmaligen Wunders die Himmelsphären und noch viele andere Welten durchreisen durfte. Der Überlieferung nach trug eines Nachts das geflügelte Reittier Al-Buraq den Propheten nach Jerusalem. Dort traf er Abraham, Moses und Jesus, betete mit ihnen und kehrte mit Al-Buraqs Hilfe wieder nach Medina zurück. Nach dem Gebet in Jerusalem wurde Mohammed (s) eine Leiter gebracht, auf der er Sprosse um Sprosse bis zum Himmelstor emporstieg. Im ersten Himmel traf er den Propheten Adam, im zweiten Jesus und dessen Vetter Johannes. Nachdem er auch Idris, Aaron und Moses begegnet war, traf er im siebten Himmel schließlich Abraham, der vor dem Paradiestor saß. Allah, der Erhabene, machte es in dieser Nacht Mohammed (s) und den Menschen zur Pflicht, fünfmal am Tag zu beten. Auch in dieser Nacht werden zusätzliche freiwillige Gebete verrichtet.

6. Die Nacht der Vergebung – Bera´at Kandili
Es ist die Nacht, in welcher die Muslime Allah durch freiwillige rituelle Gebete um Vergebung bitten. Nach dem Islam ist jeder einzelne Mensch für seine Handlungen selbst verantwortlich und muss dafür persönlich vor Allah Rechenschaft ablegen.

7. Ramadan / Beginn des Fastenmonats
Der neunte Monat des islamischen Kalenders ist auch der Beginn des Fastenmonats Ramadan. In diesem Monat fasten alle geistig wie körperlich gesunden und erwachsenen Musliminnen und Muslime. Dreißig Tage lang sind alle Musliminnen und Muslime - Sunniten wie Schiiten gleichermaßen - aufgerufen enthaltsam zu sein, und sich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang von allen Genüssen fern zu halten. Denn auch das Fasten (Saum) zählt zu den fünf wichtigsten Geboten im Islam. Der Ramadan, wie jeder islamische Monat, beginnt in jedem Land bzw. jeder Gegend, wenn identifizierbare und glaubwürdige Zeugen die jüngste sichtbare Mondsichel (hilal) gesehen haben. In Deutschland wird der Beginn des Ramadan unter anderem durch den "Deutschen Islamwissenschaftlichen Ausschuss der Neumonde" (DIWAN) bekannt gegeben.
Fasten im islamischen Sinne bedeutet mehrere Stunden am Tag nichts zu essen und zu trinken. Vor dem Morgengebet (Fadschr/vor Sonnenaufgang) wird eine kleine Mahlzeit (Sahur) zu sich genommen. Das Fastenbrechen (Iftar) erfolgt mit dem Beginn des Abendgebetes (Maghrib/ nach Sonnenuntergang). Auch hier wird empfohlen eine kleine Mahlzeit zu sich zu nehmen, denn der Fastenmonat ist ein Monat der Besinnung, der Reinigung und der Gemeinschaft. Nach der Sunna des Propheten Mohammed (s) isst man zum Fastenberechen zunächst eine Dattel oder trinkt Wasser. Hierzu sprechen die Musliminnen und Muslime beispielsweise folgendes Gebet:
"O Allah, um Deinetwillen habe ich gefastet und an Dich geglaubt und mit Deiner Versorgung breche ich das Fasten. Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen."

Zusätzlich werden während Ramadan nach Sonnenuntergang die Tarawih-Gebete gesprochen, welche freiwillig in der Moschee oder zu Hause gebetet werden können. Der Fastenmonat endet mit dem dreitägigen Fest des Fastenbrechens/Ramadanfest (Id-ul Fitr). Hierzu gehört nicht nur das Fest selber sondern auch eine spezielle Abgabe an Arme, die Zakat-ul-fitr, die noch vor dem Festgebet abgegeben werden sollte. Die Höhe dieser Abgabe wurde auf mindestens 5 Euro pro Person festgelegt. Darüber hinaus ist es wichtig insbesondere im Ramadan Arme und Bedürftige zu speisen und zu versorgen.

8. Die Nacht der Bestimmung – Kadir Gecesi - Lailat-ul-Qadr / 27. Ramadan
Es ist die Nacht, in welcher zum ersten Mal der Qur'an dem Propheten Mohammed (s) im Auftrag Allahs durch den Engel Gabriel geoffenbart wurde. Lailat-ul-Qadr, die "Nacht der Bestimmung" gehört zu den Höhepunkten des Fastenmonats Ramdan. Sie fällt auf die Nacht vom 26. auf den 27. Tag des Ramadan. In dieser Nacht wurde im Jahr 610 n. Chr. die erste Sure des Qur'an an Mohammed (s) gesandt. Lailat-ul-Qadr ist vor allem deshalb bedeutungsvoll, weil sie in mehreren Suren erwähnt wird. So heißt es in Sure 44,3: "Wir haben sie in einer gesegneten Nacht herabgesandt...". Die Sure 97 des Qur´an trägt den Titel "Die Bestimmung (arab. al-Qadr)" und liest sich nach der ungefähren Qur´an-Übersetzung wie folgt:
"Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
1. Wir haben ihn (den Qur´an) wahrlich in der Nacht der Bestimmung hinabgesandt.
2. Und was läßt dich wissen, was die Nacht der Bestimmung ist?
3. Die Nacht der Bestimmung ist besser als tausend Monate.
4. In ihr kommen die Engel und der Geist (Gabriel) mit ihres Herrn Erlaubnis herab, mit jeglichem Auftrag.
5. Frieden ist sie bis zum Anbruch der Morgenröte."

Durch die Nähe der Engel in dieser besonderen Nacht gelten Gebete als besonders wirkungsvoll. Viele Muslime verbringen diese Nacht mit Gebeten gerne in der Moschee.

9. Ramadanfest – Ramazan Bayrami - Idu-l Fitr / 1.-3. Schawal
Das Fest des Fastenbrechens (arab. Id-ul Fitr) ist neben dem Opferfest das bedeutendste islamische Fest und wird drei Tage lang gefeiert. Das Ramadanfest (türk. Ramazan Bayrami) beginnt mit dem ersten Tag des folgenden Monats (1. Schawal). Der erste Festtag wird gemeinschaftlich in den Moscheen mit einem besonderen Gebet und einer Predigt begangen. Da vor allem Kinder in diesen Tagen kleinere Geschenke und Süßigkeiten erhalten, wird das Fest beispielsweise in der Türkei auch Zuckerfest (türk. Seker Bayrami) genannt. Zu diesem Fest werden in der gesamten islamischen Welt Glückwünsche und Grußbotschaften ausgetauscht und es ist ein Anlass gegenseitige Besuche vorzunehmen und gemeinsam zu feiern.

10. Opferfest – Kurban Bayrami - Idu-l-Adha / 10.-13. Dhul-Hidscha
Das Opferfest (arab. Idu-l Adha, türk. Kurban Bayrami) bildet den Höhepunkt der großen Pilgerfahrt nach Mekka/Saudi Arabien (arab. Hadsch). Die Pilgerfahrt zählt zu den fünf wichtigsten Geboten im Islam. Die anderen vier sind: das Glaubensbekenntnis (Schahada), das rituelle Gebet (Salah), das Fasten im Monat Ramadan (Saum) und die Sozialabgabe (Zakat). Sie wird nur im 12. Monat Dhu-l-Hidscha durchgeführt und geht zurück auf die Geschichte des Gottesgesandten Abraham, Friede sei auf ihm. Beginnend am 10. Dhu-l-Hidscha opfern erwachsene Musliminnen und Muslime, welche finanziell dazu in der Lage sind, ein gesundes vierhufiges Tier, beispielsweise ein Schaf.

Stand 17.02.2005
Islamische Gedenk- und Feiertage
Vorraussichtliche Termine im islamischen Kalenderjahr 1425/26 n. H. bzw. 2005 n. Chr.

1. Neues islamisches Jahr
    Di, 07 Dez 10
2. Aschura-Tag
    Do, 16 Dez 10
3. Die Nacht des Mawlid (Geburt des Propheten)
    Mo, 14 Feb 11
4. Die Nacht des Reghaib
    Do, 02 Jun 11
5. Die Nacht des Miradsch
    Di, 28 Jun 11
6. Die Nacht des Beraet
    Fr, 15 Jul 11
7. Ramadan
    Mo, 01 Aug 11 - Mo, 29 Aug 11
8. Die Nacht des Qadr
    Fr, 26 Aug 11
9. Ramadan Fest
    Di, 30 Aug 11 - Do, 01 Sep 11
10. Opfer Fest
    So, 06 Nov 11 - Mi, 09 Nov 11

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